6.Dez.2020 - Reformierter Adventkalender Nikolausbeitrag

Der 6. Dezember ist traditionell der Nikolaustag, mit dem einige Volksbräuche verbunden sind. Der heutige Beitrag im online Reformierten Adventkalender stammt wieder aus Oberwart.

Wollen Sie mehr über die Beziehung von unserem Pfarrer zum Nikolaus wissen? Dann öffnen Sie doch das heutige Fenster indem Sie auf folgenden Link klicken: https://reformiertekirche.at/6-dezember-2020-auf-dem-weg-zur-krippe-8-tag/

1.Dez.2020 - Reformierter Adventkalender online

Advent ist die Zeit des Wartens. Kindern wird diese Zeit sehr häufig mit einem Adventkalender versüßt. Die Synode H.B. in Österreich bietet heuer im Advent online tägliche Impulse unter dem Motto „Auf dem Weg zur Krippe 2020” an.

Öffnen Sie doch das erste Fenster des reformierten Adventkalenders indem Sie auf folgenden Link klicken:

https://reformiertekirche.at/1-dezember-2020-auf-dem-weg-zur-krippe-3-tag/#more-8344

Ein herzlicher Beitrag von unserer Kuratorstellvertreterin Judith Beham erwartet Sie dort.

Alle Beiträge des digitalen Adventkalenders finden Sie gesammelt unter: https://reformiertekirche.at/category/allgemein/

Predigten zum Anhören und Lesen

Seit 22. November 2020 gibt es die Sonntagspredigt auf unserer Homepage nicht nur zum Lesen, sondern auch zum Anhören. Dafür wurde die Rubrik „Gottesdienste zum Nachhören und Nachlesen“ eingerichtet, in der die Predigt als Audio- und Textdatei zum Download zur Verfügung steht.

Mögen die Predigten Ihnen während der Coronapandemie Zuversicht und wertvolle Impulse schenken!

https://www.die-reformierten.at/index.php/gottesdienste-zum-nachhoeren

Hilfsprojekt "Brothilfe Karpato-Ukraine"

Unsere Kirchengemeinde unterstützt schon seit geraumer Zeit das Hilfsprojekt „Brothilfe in der Karpato-Ukraine“. Das Diakonische Zentrum in Beregszáz unter der Leitung von Herrn Béla Nagy ist in vielerlei Hinsicht unterstützend tätig und betreibt:

  • eine Suppenküche,
  • eine Bäckerei,
  • ein Krisenzentrum für Frauen und Kinder,
  • ein Altenwohnheim,
  • ein Katastrophenschutzzentrum.

Des Weiteren werden Projekte durchgeführt, welche Hilfsbedürftige nicht nur zu Weihnachten, sondern über das gesamte Jahr unterstützen. Beispielsweise gibt es die Aktion Brennholz. Hier werden Hilfsbedürftige von der Diakonie mit Brennholz versorgt, damit diese nicht in der Kälte ausharren müssen.

Im April 2019 besuchte eine Gruppe unserer Kirchengemeinde unter der Organisation von unserem damaligen Pfarrer MMag. Gúthy László das Diakonische Zentrum in Beregszáz. Spenden werden immer persönlich übergeben. Es wurde deutlich, dass jeder gespendete Euro einen Unterschied bewirkt.

Wenn auch Sie die dieses Hilfsprojekt unterstützen wollen, überweisen Sie eine Spende auf das Konto der Reformierten Kirchengemeinde mit dem Verwendungszweck „Brothilfe Karpato-Ukraine”. Durch Ihre Spende tragen Sie dazu bei, dass elementare Bedürfnisse vor Ort gedeckt werden können.

Unsere Kontodaten

Kontoinhaber: Evangelische Kirchengemeinde HB Oberwart

IBAN: AT20 3312 5000 0000 4283

 

Vielen Dank für Ihre Unterstützung für die „Brothilfe Karpato-Ukraine”, denn schließlich ist Brot Leben…

15.11.2020 Sonntag

Lesung: Mt13,1-23

Predigttext: Hiob14,1-17

Hiob ist am Boden. Er leidet vielfältig. Seine ganze Familie ist gestorben, seine Tiere, sein Haus, das Vermögen ist auch weg. Er klagt Gott an und drückt seine Enttäuschung, Ohnmacht und Leid aus.

Ja liebe Gemeinde. In der alttestamentlichen Weisheitsliteratur gibt es Platz nicht nur für Schönheit, und Sehnsucht um Nähe und Liebe zu erleben, wie im Hohelied, oder Platz für Weisheiten von Salomo, sondern auch für Trauer und Leid, Verzweiflung und Fragen.

Die Bibel spiegelt das Leben des Menschen wider, sowohl mit dem Schönsten und Schwersten.

Und gerade jetzt lesen wir über Hiob, der keine Hoffnung hat. Und drückt aus, wie Menschen vergehen, ohne Hoffnung.

Natürlich können manche auch fragen, passt es zu unserer christlichen Sicht, Leid und Trauer und Bitterkeit auszudrücken?

Ich glaube es muss in unserer Kultur und Gesellschaft auch solchen Gefühlen ein gewisser Raum gegeben werden. Dass wir auch über solche Gefühle, solche Ereignisse des Lebens sprechen können. Es soll kein Tabu sein, und nicht tief unterdrückt und verdrängt sein. Es scheint sogar heutzutage bewiesen zu sein, dass die Verdrängung negativer Gefühle mit einigen Krankheiten zusammenhängt.[1]

Einen anderen Blick auf diese Problematik möchte ich von einem berühmten ungarischen Dichter einholen, der in seinem Gedicht: Terek (Räume) aus dem Jahr 1974 die Hölle als einen Ort beschreibt, wo man nicht sprechen darf bzw. nicht sprechen kann. Demgegenüber ist der Himmel frei.[2]

Also hoffentlich können wir darüber sprechen, was mit uns als Einzelnen und als Gesellschaft los ist. Es ist heilsam.

Über die eigenen Sachen genauso wie über ethische Probleme heute, wie der Triage[3], Sterbehilfe oder das traurige Ereignis des Terroranschlags in Wien.

Es ist gut darüber zu reden miteinander, aber natürlich stellt sich die große Frage: Mit wem? Hiob klagt Gott an, aber spricht nicht nur zu ihm, sondern auch mit seinen Freunden. Elifas, Bildad, Zofar, und Elihu. Hiob hat auch Menschen neben ihm, mit denen er sprechen kann über seinen Zustand. Wo er seine Seele ausgießen kann. Auch wenn die Antworten von Freunden nicht immer am hilfreichsten sind.

Aber liebe Gemeinde, für mich ist es ein schönes Symbol, das auch zeigt, dass wir mit manchen Menschen eine vertrauliche Beziehung haben, sodass wir dann über unsere Sachen sprechen können. Ich hoffe, dass Christentum bietet auch solche Räume an. Räume, wo Menschen auch vertraulich sein können. Räume und Kultur des Glaubens, die uns in diese Richtungen formen. In die Richtung des gegenseitigen Vertrauens und Verantwortung.

Wenn wir dazu anknüpfend auf unsere Lesung schauen, dann merken wir das Gleichnis des Sämannes. Wo die Samen überall hingeworfen sind, und auf guten Boden wachsen sie heraus, und tragen ihre Früchte. Und so tragen wir sie auch. Je nach unserer Begabung. Es kann auch eine Frucht sein, dass andere uns vertrauen und auch umgekehrt.

Weil wir auch auf beiden Seiten in unserem Leben stehen können. Auf dem Boden, traurig und mit Klage, oder auf der anderen, wenn wir zuhören, wenn wir mit den anderen sprechen, weil wir für den anderen vertrauenswürdig sind.

Viele Früchte können wachsen in uns, und durch uns, aber ich will eine noch aufheben. Nämlich die Hoffnung. In unserem Predigttext lesen wir Hiobs Rede, ohne Hoffnung.

Ich will nicht spoilern liebe Gemeinde, aber einerseits am Ende des Hiob Buches wird die Lage anders sein. Und es lohnt sich das mal anzusehen.

Andererseits wusste Hiob damals noch nichts von Christus. Und über die Hoffnung durch die Auferstehung.

Aber wir heute schon. Wir wissen über Christus Bescheid, und was er getan hat. Welche Hoffnung er dem Menschen geschenkt hat. Und ich glaube, diese Hoffnung ermöglicht uns auch einen Raum des Vertrauens und Freiheit. Um sprechen zu können, und erhört zu werden. Amen.

 

[1] https://www.psychologie-aktuell.com/news/aktuelle-news-psychologie/news-lesen/die-macht-der-verdraengung.html 14.11.2020

[2] Pilinszky János: Terek In: Kráter, 1974-75, Pilinszky János összegyűjtött versei http://mek.oszk.hu/01000/01016/01016.htm#h3_170 14.11.2020

[3] Ulrich Körtner: Die ethischen Dilemmata der Triage https://science.orf.at/stories/3202857/ 14.11.2020